Einschlafrituale für Babys und Kleinkinder
7-Träum‘ schön-Tipps: Wie Kinder durch Einschlafrituale geborgen schlummern.
Von Josephin Chilinski

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Themenübersicht
Einschlafrituale:
Einschlafrituale für Babys und Kleinkinder.
Schlafen wie ein Baby …
…“Schlafen wie ein Baby” – wer diesen Vergleich erfunden hat, der hat ja keine Ahnung! Eltern wissen: Nur die wenigsten Babys schlafen schnell und einfach ein oder durch. Und das ist okay. Denn auch wir Erwachsenen liegen an manchen Tagen noch Stunden wach und wollen einfach nicht in den Schlaf kommen, trotz dass wir sehr müde sind.
Das zu verstehen, verschafft uns die nötige Empathie, selbst nach zwei Stunden am Bett des kleinen Schatzes nicht die Geduld zu verlieren. Was das Zu-Bett-gehen für alle Beteiligten außerdem einfacher machen kann, sind Einschlafrituale. Vorab zu betonen: Es gibt auch hier keine Garantie, kein Geheimrezept. Jede Mum und jeder Dad sollte das passende Ritual für sich finden, vielleicht anfangs ein wenig probieren – und natürlich, wie bereits bemerkt: sich nicht aus der Ruhe bringen lassen.
Was genau ist denn jetzt aber unter dem Begriff Einschlafritual zu verstehen?
Laut Duden ist ein Ritual ein “wiederholtes, immer gleichbleibendes, regelmäßiges Vorgehen nach einem festgelegten Ablauf”. „Rituale geben dem Kind ein Gefühl von Ruhe, Sicherheit und Geborgenheit. Gerade wenn tagsüber viel Neues um es herum geschieht, sind wiederkehrende Abläufe wie ein sicherer Hafen“, erklärt Hebamme Beatrix Rust aus Meiningen. Kinder merkten sich solche schnell. „Und vor allem die Älteren wissen sofort, wenn zum Beispiel bei der Gute-Nacht-Geschichte mal was fehlt.“
Ein Schlafritual ist nicht gleich Schlafrhythmus!
Einschlafrituale einzuführen sei laut der Hebamme ab einem Alter von etwa sechs Wochen sinnvoll. Mit einem festen Schlafrhythmus ist deshalb noch lange nicht zu rechnen. „Dieser ändert sich spätestens dann nochmal, wenn das Kind in die Grippe oder in den Kindergarten kommt.“
Eltern sollten in jedem Fall auf ihr Baby eingehen, aber auch „den Moment abpassen, es einzuladen, sich an unseren Schlafrhythmus anzupassen“. Keine leichte Aufgabe. Laut Beatrix das Wichtigste: das neue Familienmitglied so akzeptieren, wie es ist – „und keine Vergleiche anstellen, wenn vielleicht schon Geschwister da sind“. Sind die Eltern entspannt, könne sich das Kind ebenfalls besser entspannen und angenommen fühlen.
Unterstützend könnten Eltern tagsüber darauf achten, dass das Baby oder Kleinkind mittags schläft – gerne auch, vor allem im Winter, an der frischen Luft, „um das Zeitfenster, in dem es gerade hell ist, abzupassen“. Einmal am Tag rauszugehen, findet die Hebamme besonders wichtig.
Schlafumgebung und Babymassage als Ritual
Ein schönes Einschlafritual für den Abend für Babys, schlägt Beatrix vor, könne die Babymassage sein –„vorher oder nachher vielleicht ein Bad, das Kleine etwas strampeln lassen, dann an die Brust oder Flasche“… und ab geht’s in die Federn.
Auch schön: beim Zubettgehen, vertraute Musik für euer Baby anmachen; entweder eine Spieluhr, die die Eltern schon während der Schwangerschaft genutzt haben oder ein Lied, das immer schon gesungen worden ist. „Und dann schaut man, braucht das Kind vielleicht ein Schlaflicht oder völlige Dunkelheit…“, so Beatrix. Kuscheltier oder Schmusetuch, noch kurz die Hand halten oder direkt aus dem Zimmer gehen: Da dürfen Mama und Papa gerne probieren, was zum Einschlafen für’s Baby am besten passt.
Entwicklung – Vorlesen für die Gehirnentwicklung
Vorlesen sei auch ein super Einschlafritual, in jedem Alter. „Das ist für die Gehirnentwicklung das Beste“, sagt Beatrix Rust weiter. Alternativ könnten Eltern auch eine Kassette anmachen. Das Tolle daran sei, dass die Kinder die Bilder zu dem Gehörten im Kopf „malen“, während diese zum Beispiel auf dem Fernseher schon mitgegeben sind. Es sei übrigens egal, ob die ganz Kleinen das Gelesene oder Erzählte nun schon verstehen oder nicht: Die Stimme sei das Wichtige: eine ruhige Stimme ohne Aufregung, versteht sich.
Wie lange das Ritual dauern soll, müsse individuell geschaut werden. „Eine Aufgabe der Eltern – gerade am Anfang – ist es, ihr Baby kennenzulernen und den Grad zwischen Beschäftigung und Überforderung festzustellen“, findet Beatrix.
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„Wann gibt das Kind zu verstehen, ich möchte Ruhe?“
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„Wann gibt das Kind zu verstehen, ich bin wirklich müde?“
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„Wann gibt das Kind zu verstehen, dass es reicht?“
Ein grober Richtwert sei zwischen zehn Minuten und einer halben Stunde.
Unserer liebsten Einschlafrituale für euer Baby
Ein paar unserer liebsten Einschlafrituale haben wir im Text oben schon mal erwähnt. Im Folgenden haben wir für euch nochmal die komplette miniliebe-Liste an Ideen für schöne Abendrituale:
Rituale für alle Babys, Kleinkinder und Kinder
#1: Der Klassiker: Vorlesen
- Wie bereits erwähnt, nicht nur toll für die Gehirnentwicklung – auch schön ist, dass die ganze Familie sich dazu ins Bett kuscheln kann, auch wenn mehrere Kinder da sind. Bei spannenden (bitte aber nicht zu aufregenden) oder witzigen Geschichten hören die meisten aufmerksam zu; der eine oder andere ist zum Ende der Geschichte vielleicht sogar auch schon eingenickt. 🙂
#2: Singen zum einschlafen
- Am besten immer die gleichen Lieder, sodass das Kind diese nach einer Weile automatisch mit dem Schlaf in Verbindung bringt. Wem die Altbekannten wie “Guten Abend, gute Nacht” irgendwann zum Hals raushängen: Toll sind auch Balladen wie “You’ll be in my heart” von Phil Collins oder Lieder aus Disneyfilmen. Ebenfalls schön sind Mantras aus dem Yoga. Die bringen gleich noch eine Botschaft mit und beruhigen sowohl Baby als auch Mama oder Papa.
#3: Ein abendliches Bad – Ruhe und Entspannung?
- Es gibt Kinder, die ein Bad eher aufdreht als beruhigt, das vorab. Wenn eures aber nach dem Planschen ruhig und zufrieden ist, dann könnte das euer perfektes Abendritual werden – vielleicht sogar verbunden mit der nächsten (bereits von Beatrix Rust genannten) Idee…
#4: Sanfte Massagen und Berührungen für einen angenehmen Schlaf.
- Diese können zum Beispiel vor dem Baden oder nach dem Waschen noch auf dem Wickeltisch oder auf einer kuscheligen Decke stattfinden. Dazu vielleicht etwas ruhige Musik, eine Kerze oder schon das Nachtlicht an: Hach, Massagen mag doch wirklich jeder. Einige Babys und Kinder aber könnten Probleme haben, sich zu entspannen und möchten vielleicht (vor allem wenn das Sich-Drehen der allerneueste Skill ist) gar nicht liegen bleiben. Dann haltet die Massage für euer Baby kurz. Genaue Anleitungen gibt es im Internet. Wichtig: Immer von oben nach unten streichen, wenn der ganze Körper einbezogen wird, am besten beim Kopf beginnen und sich langsam zu den Füßchen hinarbeiten. Ein (für Babys und Kleinkinder geeignetes) leicht angewärmtes Öl macht das Ganze noch angenehmer und hilft einzuschlafen.
#5: Kuscheln im Bett zum einschlafen…
- Das geht immer, egal welches Alter. Bei stillenden Mamas ist das ja meistens schon inklusive, alle anderen: Gebt eurem Baby noch mal eine ordentliche Portion Körperkontakt vor dem Schlafen-legen: wiegen, streicheln, in den Arm nehmen, die Hand halten,… dann Licht aus: Gute Nacht.
Einschlafrituale – für etwas ältere Kinder
#6: warme Milch oder Tee
- Ab einem gewissen Alter kann auch ein jeden Abend vor dem Bett gereichtes, warmes Getränk zum Ritual werden – gerne auf dem Schoß von Mama oder Papa getrunken und dabei den Tag nochmal Revue passieren lassend.
#7: Wofür bin ich heute dankbar?
- Eine Idee, wie der Tag gebührend verabschiedet werden kann: Das Kind liegt bereits im Bett, Mama oder Papa streicheln ihm sanft über das Gesicht und das Kleine darf nochmal den vergangenen Tag auswerten (die Eltern natürlich auch) und vielleicht die schönsten Momente aus dem Alltag nochmal aufleben lassen, indem es die Frage beantwortet, wofür es heute besonders dankbar ist oder was es besonders genossen hat.
Fernsehen schauen oder Spiele auf dem Tablet sind vor dem Schlafen gehen übrigens nicht geeignet. Das Blaulicht von Bildschirmen macht wach; dagegen wirken gedämpfte Lichter oder Dunkelheit sich positiv auf die Bildung von Melatonin, dem Schlafhormon, aus und machen müde.
Miniliebe.de wünscht schöne Abendstunden! <3
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